Preisränge
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Grußwort

In unterschiedlichsten Städterankings belegt Hamburg immer wieder Spitzenplätze – auch in der Architektur. So wurde die Hansestadt vor einiger Zeit bei einer Umfrage unter 180 Architekten von über der Hälfte spontan als schönste Stadt Deutschlands bewertet, gefolgt von Berlin und München. Das Lob der Kollegen freut uns in Hamburg tätige Architekten natürlich. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Hamburg als wachsende Stadt steht, können wir uns allerdings nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sind sie doch keine Garantie für eine weiterhin positive Entwicklung. Wir begreifen die Auszeichnung vielmehr als Ansporn und arbeiten weiterhin an Lösungen, die Hamburg auch in Zukunft als lebenswerte und schöne Stadt erhalten.

Eine zentrale Herausforderung, für die zeitgenössische Architektur qualitätvolle Antworten finden muss, ist der Wohnungsbau. Insbesondere in den städtischen Ballungsräumen wie Hamburg gilt es, trotz steigender Baukosten Wohnraum für alle bezahlbar zu halten. Dabei darf es nicht nur um die effiziente Produktion von Behausungen gehen. Es geht beim Wohnen um mehr als ein Dach über dem Kopf. Es geht um die Schaffung von Zuhause und Orientierung und die Gestaltung einer dauerhaften Grundlage für unsere künftigen sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse.

Das formulierte Ziel ist es, viel, schnell und günstig zu bauen. Qualität soll auch entstehen. Kann das gelingen? Die Ansätze, Kosten zu sparen, sind vielfältig. Angefangen mit von der Spekulation befreiten Bodenpreisen, über vereinfachte und beschleunigte Genehmigungsverfahren bis hin zu Überlegungen, ob durch Vorfertigung und Wiederholungsfaktoren Einsparungen erzielt werden können, bieten sie ein vielschichtiges Bild der Möglichkeiten. Insbesondere bei der Frage, ob seriell und modular gedachte Projekte das Problem lösen können, darf die Baukultur nicht hinten anstehen. Gerade ein Projekt, das vielfach wiederholt werden soll, muss besondere Qualitäten aufweisen und sich auch im Einzelfall der Frage stellen, ob es die angemessene Lösung für Ort und Aufgabe darstellt. Es gilt trotz reduzierter Baukosten Gebäude mit vielfältigen Grundrissen, einem attraktiven Wohnumfeld und einer hohen städtebaulichen Qualität zu errichten.

Es wird für die Akzeptanz der gefundenen Lösungen essenziell sein, im Wohnungsbau auf Konzepte zu setzen, die städtebaulichen und architektonischen Qualitätsmaßstäben genügen. Gute Architektur schafft ein lebenswertes Umfeld. Sie gibt Impulse für die Entwicklung des Quartiers, der Stadt und vielleicht sogar ihrer Region. Sie kann im besten Fall tatsächlich beleben. Sie geht mit der bestehenden Bausubstanz respektvoll um und schützt solche Gebäude, die zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt beitragen. An diesen Ansprüchen muss sie sich auch messen lassen – ob es ein Mehrfamilien- oder Einfamilienhaus, eine Schule oder ein Gewerbebau ist. Die Qualität der Architektur manifestiert sich im einzelnen Gebäude.

Das verdeutlicht auch in diesem Jahr wieder unser Architekturpreis. Die Auswahl, die die Jury getroffen hat, ist eine Zusammenstellung qualitativ herausragender Bauten, die beispielgebend sind und als Qualitätsmaßstab dienen können. Insofern trägt der Preis, der 2018 zum zehnten Mal vergeben wird und das gemeinsame Werk von Architekten und Bauherren würdigt, zur Qualitätsförderung bei.

Ziel des BDA Hamburg Architektur Preises ist es darüber hinaus auch, den Menschen außerhalb der Fachwelt qualitätsvolle, zeitgemäße Architektur zu vermitteln. Dazu haben wir in einem nachgelagerten Verfahren zum BDA Hamburg Architektur Preis zusammen mit unserem Medienpartner „Hamburger Abendblatt“ einen Publikums-Architekturpreis ausgelobt. Aus acht nominierten Bauten konnte die Öffentlichkeit ihre Favoriten ermitteln. Die Bedeutung des öffentlichen Raums und die Qualität der gebauten Umwelt für unsere Gesellschaft gehen alle etwas an.

In diesem Katalog dokumentieren wir das Ergebnis beider Preise. Die ausgezeichneten Bauten machen deutlich, dass sich das Engagement für Baukultur und die gestalterische Qualität für alle Seiten lohnt.

Mein Dank gilt allen Beteiligten – den Architektinnen und Architekten und ihren Bauherren für ihre Teilnahme, der Jury für ihre Beurteilung, dem „Hamburger Abendblatt“ für seine Partnerschaft sowie der Öffentlichkeit fürs Mitmachen. Herzlich beglückwünsche ich die Preisträger für ihre herausragenden Projekte. Weiter so!
Daniel Kinz
1. Vorsitzender Bund Deutscher Architekten und Architektinnen BDA der Freien und Hansestadt Hamburg

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